Palette: Jetzt mit mehr Koffein!

Schwuppdiwupp! Und schon ist die Palette in neuen Händen. Übernommen samt Konzept, Namen, Lieferanten, Mitarbeiterinnen und Website. Hinzugekommen ist ein Kaffee-Schwerpunkt. Denn der neue Besitzer ist im zweiten Bildungsweg Kaffee-Röster. Bei meinem ersten Besuch darf ich Espresso verkosten und erfahre viel Interessantes.

Der frischgebackene Besitzer, Jürgen Schweighofer-Furch, wirkt bereits gut eingelebt im Laden und am Markt. Er scheint sich wohl zu fühlen und plaudert auf lustig-lockere Art mit Kundinnen, Stand-Nachbarn und neugierigen Bloggerinnen.

Gemeinsam mit seiner Frau betreibt er zusätzlich eine Kaffeerösterei (die ‚Röstwerkstatt‘). Und daraus ergibt sich der augenscheinlichste und größte Unterschied zur ‚Palette 1‘:  Kommt man nun in den Bio-Laden, springen einem sofort die verschiedenen an der rückwärtigen Wand aufgereihten Kaffeemaschinen ins Auge:

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Wie kam’s zur Übernahme des Bio-Ladens?

Ursprünglich ist Jürgen gelernter Umwelt-Ingenieur. Das ließ er irgendwann bleiben und ging mit seiner Frau für zwei Jahre nach Peru. Im ersten Jahr wurde gesurft, im zweiten Jahr half er einem Freund ein Spezialitäten-Café zu eröffnen. Und dabei kam er drauf, dass Kaffee ‚irsinnig viel kann‘, wie er sagt. Als sie vergangenen Februar zurückkamen, beschloss er mit den braunen Bohnen weiterzumachen. Daher begann er die Kaffeerösterei aufzubauen. Ab Herbst bereitete er sich auf die Übernahme der Palette vor. Seit 1. Jänner ist er Besitzer des Marktstands.

Jürgen röstet also selbst. In den Regalen stehen daher seine Kaffee-Mischungen namens ‚Ferdl‘, ‚Guiseppe‘ und ‚Letícia. Angeboten wird das Genussmittel aus der ganzen Welt – aus Äthiopien, Peru, El Salvador, Brasilien … Das Kaffee-Sortiment ändert sich permanent, weil er direkt importiert und nicht immer alle Sorten verfügbar sind. Zum Beispiel aus El Salvador. Der nächste Container kommt im Mai und ab da wird es viel Salvadorianisches geben. Derzeit gibt’s viel Kaffee aus Peru, denn da kam die Lieferung im November an.

Sortiment & wird es warme Speisen geben?

Das Konzept wurde mehr oder weniger vollständig von den Vorbesitzern übernommen. Der puristische Bio-Laden ohne viel Schnick-Schnack drum herum habe ihm sofort gefallen. Und, dass es vor allem um das Produkt und das Erzählen über das Produkt ging. Die Lieferanten seien gut ausgesucht, zum Beispiel Schinken von Thum und Milchprodukte von Mattigtaler. Wozu also groß etwas ändern?

Neu im Sortiment ist, dass es in den vormaligen Müsli-Zutaten-Spendern offenes Getreide zu kaufen gibt: Dinkel, Grünkern, Buchweizen, Kamut …. Außerdem gibt’s weizenfreie Nudeln, Hirsespirali für Menschen, die keine Gluten vertragen, Nussdrinks und vieles mehr.

Ab März soll es warme Speisen geben. Dann ändern sich auch die Öffnungszeiten von derzeit Donnerstag bis Samstag auf Mittwoch bis Samstag.

Die Verkostung

Ich werde auf einen Probekaffee eingeladen und der Chef beginnt an den Maschinen zu walten und schalten. Ich erfahre: Im Lauf des Tages muss man die Maschinen immer wieder nachjustieren. In der Früh ist der Kaffee kalt, da stellt man die Mühlen das erst Mal ein für den perfekten Morgen-Shot. Während des Tages wird der Kaffee wärmer und die Luftfeuchtigkeit verändert sich. Deshalb muss man die Mühlen für den perfekten Espresso tagsüber nachstellen.

Ich bekomme erklärt: Espresso soll zwischen 20 und 30 Sekunden flott durch die Maschine rennen. Ich werde auf einen ‚Yirgacheffe‘ aus dem Südwesten Äthiopiens eingeladen. Er wächst hoch gelegen auf 1900 bis 2100 Meter Höhe und hat – wie bei Hochlandkaffee üblich – weniger Koffein und daher mehr Geschmack. Der Yirgacheffe sei fruchtig, würzig, mit roten Beeren im Hintergrund. Jürgen liest auch aus Farbe und Konsistenz und erzählt. Das erinnert mich an Weinverkostungen. Mir wird feierlich zu Mute und ich will mit meinem Tässchen anstoßen. Ich erkenne, das hier ist ein guter Espresso. Und obwohl ich kein Fan von Fruchtsäure-haltigen Kaffees bin, schmeckt mir die hier verkostete Flüssigkeit gut!

Fazit meines ersten Besuchs: Toll, dass es die Palette weiterhin in altbekannter Form mit den schönen, neuen Akzenten gibt!

Website

Frühstück in der Palette

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